Der Weiße Schöps ist ein östlicher Zufluss des Schwarzen Schöps im sächsischen Landkreis Görlitz. Am nördlichen Rand des Tagebaus wurde er vor 20 Jahren vollständig kanalisiert. Das war das Ergebnis einer ersten Flussverlegung. Mit der Wiederaufnahme der Förderung im Tagebau Reichwalde ist nun eine Fortsetzung der Flussverlegung geplant, da der Tagebau ab 2015 in das Nordfeld des Tagebaus einschwenken wird. Aus diesem Grund wird eine erneute Verlegung des Weißen Schöps bis Ende 2014 notwendig.

Donnerstag, 21. März 2013

Der Pechteich in Neuliebel und seine Revitalisierung

„Wo befindet sich denn der Pechteich?“. Diese Frage tauchte in Gesprächen schon mehrmals auf, daher möchten wir in dieser Woche über den Alten Pechteich berichten.
Den Namen „Alter Pechteich“ hat er wahrscheinlich um die 1616 erhalten, als Holzkohle und Pech für den Eisenhammer in Hammerstadt am Teich hergestellt wurden.[1]

Besser bekannt ist der Alte Pechteich im Volksmund unter dem Namen „Alte Schmulze“ oder „Alte Schmolze“.
Der Alte Pechteich liegt nördlich von Neuliebel, nahe der Dichtwandtrasse und ist bald unmittelbarer Nachbar des Weißen Schöps.

Der Alte Pechteich aus der Vogelperspektive

Der Teich wurde durch die Errichtung der Dichtwandtrasse angeschnitten. Der westliche Teil ist für die Überbaggerung durch den Tagebau vorgesehen. Der Ausgleich für die Beeinträchtigungen des tagebauseitigen Teils erfolgte über die Aufwertung des verbleibenden Teils des Alten Pechteiches außerhalb des Tagebaugeländes.

Eine Maßnahme der umfangreichen und komplexen Flussverlegung des Weißen Schöps war somit die Aufwertung des „Alten Pechteiches“ und die Förderung der Auenwaldstruktur im Mittelpechteichgebiet.
Bei den Revitalisierungsmaßnahmen wurden ca. 50% des Röhrichts entfernt und Entlandungen durchgeführt. Die beräumte Fläche beträgt ca.1,9 ha.. Die Tiefe der Entlandung wurde so ausgeführt, dass der Teich in das Grundwasser einsticht. Insgesamt wurden über 14000m³ Material ausgebaggert und verbracht .[2]
 
Firma Nadebor im Einsatz

Alter Pechteich nach Durchführung der Entlandungs- und Entschilfungsmaßnahmen Foto: Matthias Kambor

Nach Erreichen des Sollwasserzustandes wurde im Januar 2011 ein erster Fischbesatz durch die Fischzucht Rietschen GmbH eingebracht.

Einbringen des ersten Fischbesatzes

Der Alte Pechteich wird vom Modergraben gespeist. Der Modergraben durchfließt von Osten kommend den Alten Pechteich und endet derzeit im zukünftigen Tagebaubereich. Im Bereich der Schöpstrasse wird der Graben gedükert.


Mit der Fertigstellung des Weißen Schöps wird es einen Auslauf vom Pechteich in den Fluss geben, perspektivisch ist eine Anbindung an den „Neuen Modergraben“ vorgesehen.

Falls Sie Anregungen oder Wünsche für Blogartikel über die Schöpsbaustelle haben, scheuen Sie sich nicht uns zu kontaktieren.

Der Ortsteil Werda wird in unserem nächsten Artikel das Thema sein. Wir möchten Sie über den  Mühlteich und den Ostergraben informieren. Bleiben Sie neugierig. Wir freuen uns über Ihren Besuch auf unserem Blog.

Wir wünschen  Ihnen ein frohes Osterfest

Ihre Kathrin Kambor vom Artour-Team in Rietschen



[1] Info Landesamt für Archäologie
[2] Info Planungsgemeinschaft Umverlegung Weißer Schöps