Der Weiße Schöps ist ein östlicher Zufluss des Schwarzen Schöps im sächsischen Landkreis Görlitz. Am nördlichen Rand des Tagebaus wurde er vor 20 Jahren vollständig kanalisiert. Das war das Ergebnis einer ersten Flussverlegung. Mit der Wiederaufnahme der Förderung im Tagebau Reichwalde ist nun eine Fortsetzung der Flussverlegung geplant, da der Tagebau ab 2015 in das Nordfeld des Tagebaus einschwenken wird. Aus diesem Grund wird eine erneute Verlegung des Weißen Schöps bis Ende 2014 notwendig.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Planung und Zielsetzung zur Umverlegung des Weißen Schöps

Heute beschäftigen wir uns mit der Planung und Zielsetzung zur Umverlegung des Weißen Schöps und mit den bevorstehenden Maßnahmen für den Schwarzen Schöps. Außerdem wird ein Einblick in die detaillierten Maßnahmen gegeben.
 
Bei der Umverlegung des Weißen Schöps werden Gewässerabschnitte von insgesamt 24 km  Länge betrachtet. Es wird ein 5,4 km langer Flusslauf zwischen Hammerstadt und Altliebel komplett neu hergestellt. Der Altlauf des Weißen Schöps zwischen Rietschen und Hammerstadt auf einer Länge von 2,5 km sowie der bereits Ende der 1980er Jahre kanalisierte Neubereich werden im Sinne einer naturnahen Flussbettgestaltung bearbeitet und renaturiert.
 
Ein wichtiges Ziel besteht darin, Teile des Schwarzen und Weißen Schöps in eine dauerhafte, in die Landschaft eingepasste Trasse umzubetten. Dadurch soll der Wasserabfluss und der Wasserhaushalt in der Region gesichert und zugleich eine ökologische Durchgängigkeit zwischen Rietschen und Kringelsdorf gewährleistet werden. Außerdem soll das Naturgefüge in diesem Abschnitt des Weißen und Schwarzen Schöps aufgewertet werden.

Mäanderförmiges Flussbett der Neubaustrecke

Der momentan kanalisierte Weiße Schöps nördlich der Tagebaukante soll in eine neue Flusslandschaft mit mäanderförmigen Elementen umgebettet werden, die sich am historischen Vorbild des ursprünglichen Schöps orientiert. Durch die naturfachliche Beaufsichtigung soll der zukünftige Weiße Schöps einen wesentlichen Beitrag zum Biotopverbund leisten. Die ökologische Durchgängigkeit soll vor allem durch den Rückbau von 10 Querbauwerken und 2 Wehranlagen gewährleistet werden. 

Viele Maßnahmen befinden sich bereits in der Realisierung. Ende 2014 soll der Weiße Schöps die neue Flusslandschaft durchfließen. Im Zuge dieser Arbeiten werden ebenfalls 6 Brücken und 2 Furten errichtet, um die ehemaligen Wegebeziehungen aufrecht zu erhalten.
Die Entstehung der neuen Flusslandschaft erfolgt auf der Grundlage umfassender Voruntersuchungen. Verschiedenste Trassenvarianten wurden vorab für die Verlegung des Weißen Schöps betrachtet und bewertet. Nach Festlegung der neuen Trasse wurde die Umbaumaßnahme in vier Projektabschnitte eingeteilt:

Einteilung der einzelnen Projektabschnitte

1)      Die Renaturierung des Altlaufs des Weißen Schöps auf einer Länge von 2,3 km zwischen Rietschen 
       und Hammerstadt 
2)      Die Herstellung eines neuen Gewässerlaufes zwischen Hammerstadt und Altliebel auf einer Länge 
      von 5,4 km 
3)      Der naturnahe Umbau des bereits bis 1990 hergestellten Flussprofils zwischen Altliebel und 
      Reichwalde auf einer Länge von 2,3 km, diese Abschnitt wird auch als ehemaliger 
      3. Bauabschnitt bezeichnet 
4)      Die Ertüchtigung und Renaturierung des Schwarzen Schöps zwischen Reichwalde und 
       Kringelsdorf auf einer Länge von 5,5 km 

In der nächsten Woche betrachten wir das Thema des Hochwasserschutzes und möglicher Retentionsflächen im Bereich des Weißen und Schwarzen Schöps. Wir freuen uns über zahlreiche Leser und wünschen Ihnen eine schöne Adventszeit, 

Ihr ArTour-Team in Rietschen

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Anlass zur Umverlegung des Weißen Schöps

Einleitend möchten wir ein paar Worte zum Anlass der Umverlegung des Weißen Schöps hier niederschreiben, um einen kleinen Einblick in die Grundvoraussetzung der Maßnahme zu bieten.

Aufgrund des Tagebaus Reichwalde wurde der Weiße Schöps bereits in den 1980er Jahren, in Form von drei Bauabschnitten zwischen 1977 und 1991 erstmalig verlegt. Davor befand sich die Mündung des Weißen Schöps zwischen Reichwalde und Kringelsdorf. Am nördlichen Rand des Tagebaus Reichwalde ist er bis heute vollständig kanalisiert. Gemäß dem 1994 zugelassenen Braunkohleplan soll die nordöstliche Fortführung des Tagebaus Reichwalde ab 2015 ermöglicht werden. In diesem Zuge muss auch der nördlich des Tagebaus liegende kanalisierte Weiße Schöps bis Ende 2014 neu verlegt werden. Das neue Flussbett soll zwischen 2011 und 2014 über Werda, Neuliebel, Hammerstadt und Altliebel südlich am Tagebau vorbeigeführt werden. Eines der Hauptanliegen Vattenfalls ist die naturnahe Umgestaltung des neuen Flusslaufes. Die Mündung in den Schwarzen Schöps erfolgt nach Abschluss der Umverlegung südlich der ursprünglichen Mündung vor Reichwalde.


Tagebau Reichwalde und die momentane Trasse nördlich des Tagebaus sowie die neue geplante Trasse südlich des Tagebaus

Nächste Woche stellen wir Ihnen die Planung und die Zielsetzung der Schöpsverlegung vor, bis dahin wünschen wir Ihnen eine schöne Adventszeit,

Ihr ArTour-Team in Rietschen