Der Weiße Schöps ist ein östlicher Zufluss des Schwarzen Schöps im sächsischen Landkreis Görlitz. Am nördlichen Rand des Tagebaus wurde er vor 20 Jahren vollständig kanalisiert. Das war das Ergebnis einer ersten Flussverlegung. Mit der Wiederaufnahme der Förderung im Tagebau Reichwalde ist nun eine Fortsetzung der Flussverlegung geplant, da der Tagebau ab 2015 in das Nordfeld des Tagebaus einschwenken wird. Aus diesem Grund wird eine erneute Verlegung des Weißen Schöps bis Ende 2014 notwendig.

Freitag, 18. Januar 2013

Die Dichtwand am Tagebau Reichwalde

In dieser Woche möchten wir Sie in unserem Artikel über das Thema Dichtwand informieren, das seit den 70er Jahren im Lausitzer Braunkohleabbau eine wichtige Rolle spielt.

Das Dichtwandverfahren ist ein innovatives Verfahren des Lausitzer Braunkohlenbergbaus. Es dient der Abriegelung von Grundwasserzuflüssen und schützt gleichzeitig sensible Bereiche wie Gewässer und Feuchtgebiete im Tagebauumfeld.

Es ist im Interesse des Bergbaus, das Beeinflussungsgebiet der Grundwasserabsenkung möglichst einzugrenzen. Mit ihr lässt sich der unterirdische Zufluss von Wasser in den Tagebau abriegeln. Während auf der „Wasserseite“ der Dichtwand der natürliche Grundwasserstand erhalten bleibt, kann so auf der Seite des Tagebaus der Grundwasserspiegel auf das erforderliche Maß abgesenkt werden.

Die Errichtung der Dichtwand Reichwalde, im Südosten des Tagebaus, ist eine wichtige Voraussetzung zur Umverlegung des Weißen Schöps. Die Dichtwand soll eine Grundwasserabsenkung vermeiden und die angrenzende Teichlandschaft der Hammerstädter Teiche schützen.

Seit Dezember 2009 bis heute entsteht ein 4,2 km langer Abschnitt der unterirdischen Dichtwand. Mit einer Tiefe (bergmännisch „Teufe“ genannt) von ca. 37 bis 47 m arbeitet sich ein 229 Tonnen schweres Schlitzfräsgerät pro Tag etwa sechs Meter vorwärts. Die Maschine fräst zuerst einen tiefen Schlitz in die Erde, anschließend wird ein flüssiges Tongemisch eingespült. Es führt beim Trocknen zum Abdichten der beiden Fräsränder, sodass die unterirdische Wand kein Wasser mehr hindurch lässt.

Ab dem Jahr 2015 soll der Lauf der Dichtwand in nördliche Richtung fortgeführt werden. Sie verläuft im Fall des Tagebaus Reichwalde parallel zur Tagebaukante. Die Gesamtlänge des 1. und 2. Teilabschnittes soll ca. 11  km und eine Teufe von 110 m erreichen.


Grafisches Modell zur Entstehung einer Dichtwand 
In unserer Ausstellung im Rietschener Erlichthof können Sie in der oberen Etage der Theaterscheune ein Modell der Dichtwand betrachten. Zusätzlich finden Sie zahlreiche Informationen zur Umverlegung des Weißen Schöps und den Tagebau Reichwalde. Wir laden Sie herzlich ein, in der Theaterscheune vorbeizuschauen.

Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit und hoffen, dass Sie nächste Woche wieder bei uns reinschauen. Dann werden wir einen Blick in die Geschichte unserer Region werfen und uns mit dem Namensursprung des Schöps auseinandersetzen.

Bis zum nächsten Mal,
Ihr ArTour-Team in Rietschen

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