Der Weiße Schöps ist ein östlicher Zufluss des Schwarzen Schöps im sächsischen Landkreis Görlitz. Am nördlichen Rand des Tagebaus wurde er vor 20 Jahren vollständig kanalisiert. Das war das Ergebnis einer ersten Flussverlegung. Mit der Wiederaufnahme der Förderung im Tagebau Reichwalde ist nun eine Fortsetzung der Flussverlegung geplant, da der Tagebau ab 2015 in das Nordfeld des Tagebaus einschwenken wird. Aus diesem Grund wird eine erneute Verlegung des Weißen Schöps bis Ende 2014 notwendig.

Freitag, 6. Juni 2014

"Wasser marsch!" - Beginn des Probelaufes am neuen Weißen Schöps

In diesem Artikel berichten wir über den Beginn des Probelaufes am neuen Weißen Schöps. Wir möchten uns recht herzlich bedanken bei Janette Meinck für die Bereitsstellung des Artikels und wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen:
 
Seit der feierlichen Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses am 09.09.2011 sind 3 Jahre reger Bautätigkeit ins Land gegangen. 

Auf einer Länge von mehr als fünf Kilometern entstand ein völlig neues Flussbett und auf weiteren fünf Kilometern wurden Gewässerabschnitte im Sinne einer naturnahen Flussbettgestaltung verändert und renaturiert. 
 
Vor der endgültigen Inbetriebnahme des neuen Gewässerabschnittes ist eine Erprobung der errichteten Anlagen und des neu entstandenen Gewässerbettes im Zeitraum Juni bis max. Ende Dezember 2014 vorgesehen. Alle notwendigen Arbeiten zur Herstellung der Probebetriebsbereitschaft wurden bis Ende Mai abgeschlossen. Ziel des Probebetriebes ist der Nachweis der Funktionsfähigkeit der realisierten Maßnahmen im und am Fluss. Die Genehmigung für den Probebetrieb wurde durch die verfahrensführende Behörde, die Landesdirektion Sachsen, erteilt.
 
In der Nähe des Klärwerkes in Werda wurde für den Probelauf ein temporäres Regulierungsbauwerk errichtet. Für dieses Bauwerk wurden Teile des rückgebauten Raklitzawehres wieder verwendet.
 

Temporäres Regulierungsbauwerk im bestehenden Deich des ehemaligen 2. Bauabschnittes, Foto: S. Tusche

Mit Hilfe dieses Bauwerkes im bestehenden Deich des ehemaligen 2.BA Weißer Schöps erfolgt der provisorische Anschluss der Neu- und Umbauabschnitte an den vorhandenen Weißen Schöps. Die für die unterschiedlichen zu testenden Abflusszustände notwendige Wassermenge kann so hier dosiert gesteuert abgegeben werden.

Noch warten die Gäste auf die Öffnung des Regulierungsbauwerkes, Foto: S. Tusche

Die während des Probelaufs durchgeleiteten Wassermengen werden operativ entsprechend des vorhandenen Wasserdargebotes festgelegt. Vorgesehen ist die Beaufschlagung des Gewässerabschnittes zwischen Werda und der neuen Mündung in den Schwarzen Schöps  mit einer Wassermenge von maximal 5 m³/s. Neben den fest installierten Pegellatten wurde der Einbau von elektronischen Wasserstandsmessern mit Datenübertragung im 5-Minutentakt vorgesehen. So kann eine detaillierte Auswertung erfolgen.
 
Alle  Betriebszustände am Absperr- und Regulierungsbauwerk werden umfassend dokumentiert. Des Weiteren wird ein intensives Monitoringprogramm zu allen Belangen des neuen Ökosystems Fluss erarbeitet. Es sind wöchentliche Begehungen durch das Projektteam vorgesehen.

Während der Probebetriebsphase bleibt der 2.BA Weißer Schöps weiterhin in Betrieb. Im Hochwasserfall erfolgt der Hochwasserabfluss über den 2.BA Weißer Schöps.

Des Weiteren wird die für die Einleitung der Kläranlage notwendige Mindestwasserabgabe in den später stillzulegenden jetzigen Weißen Schöps aufrecht erhalten.
 
All diese Arbeiten erfolgen im Rahmen des Los 14 – Inbetriebnahme, welches durch die Firma Nadebor aus Krauschwitz realisiert wird. Hier sind eine Vielzahl an Leistungen, insbesondere ingenieurbiologischen Sicherungsbauweisen, integriert, um im Rahmen des  Probelaufes auf eventuelle Problem- und Schadstellen sofort reagieren zu können.

Gestern, den 4. Juni 2014, erfolgte durch Ingolf Arnold, Leiter Geotechnik bei Vattenfall, und Corina Fiskal, Vattenfall-Projektverantwortliche für die Umverlegung des Weißen Schöps, gemeinsam mit der Landesdirektion Sachsen, der Landestalsperrenverwaltung sowie der bauausführenden Firma Nadebor der offizielle „Startschuss“ zum Probelauf des neu verlegten Weißen Schöps. 

Auftaktreden. Frau Nadebor, Frau Muschol, Herr Arnold & Herr Steinmüller v. l. , Foto: S. Tusche

Wasser marsch! Das Regulierungswehr ist geöffnet. Foto: S. Tusche

Karpfen statt Blumen von der Fischzucht Rietschen GmbH, Foto: S. Tusche

Gemütlicher Mittagstische beim Hagens Hähnchen und kühlen Getränken, Foto: S. Tusche

Kneipp-Kur im neuen Weißen Schöps, Foto: S. Tusche

Mit der Öffnung des Regulierungsbauwerkes durch Frau Muschol von der Landesdirektion Sachsen und Frau Nadebor von der Firma Nadebor wurde der umgestaltete bzw. neu errichtete Gewässerabschnitt zwischen Werda und Reichwalde mit einer Wassermenge von ca. 200l/s beaufschlagt.
 
Das Projektteam Weißer Schöps, Foto: S. Tusche

Abschließend möchten wir von der ArTour auch noch unsere herzlichen Glückwünsche zu diesem Meilenstein aussprechen. Wir wünschen dem Projektteam weiterhin so gutes Gelingen und verbleiben mit einem fröhlichen "Wasser marsch".

Ihre Stefanie Tusche vom ArTour Team in Rietschen

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