In unserem aktuellen Artikel bereichten wir über den Umbau an der Kläranlage in Rietschen im Zusammenhang mit der Umverlegung des Weißen Schöps. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Mit einer Flussverlegung sind auch viele andere
Randbedingungen zu betrachten. Außer Wegebeziehungen die unterbrochen werden, um-
bzw. Tieferlegung von zu kreuzenden Medienleitungen, war im Fall der Schöpsverlegung
auch die Vorflutanbindung der Kläranlage Rietschen neu herzustellen.
Die Kläranlage wurde in den 90er Jahren errichtet und bei
der Wahl des Standortes war sicher die günstige Ableitung in die Vorflut ein
Grund für diesen Standort am sogenannten 2. BA des Weißen Schöps. Der 2. BA,
eine provisorische Verlegung des Weißen Schöps vor 1990, machte schon mal dem
Tagebau Platz. Da nach der Wende auch die Fortführung des Tgb. Reichwalde in
den Sternen stand, ist man bei der Planung der Kläranlage nicht mehr von einer
weiteren Verlegung den Weißen Schöps ausgegangen.
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Die Kläranlage im Rietschener Ortsteil Werda, Foto: Stefanie Tusche |
Mit der Umverlegung des Weißen Schöps geht der Weiße
Schöps, der sogenannte 2. BA außer Betrieb und wird teilweise verfüllt, so dass
eine andere Vorflutanbindung erforderlich wird.
Untersuchungen zu Gefälleverhältnissen durch die
Planungsgemeinschaft „Weißer Schöps“ kamen zu dem Ergebnis, das eine
Vorflutanbindung an den Weißen Schöps nicht günstig ist und man favorisierte
die Anbindung an die Raklitza, die mit der Schöpsumverlegung zukünftig wieder
in Hammerstadt in den Weißen Schöps mündet. Die Vorflutanbindung erfolgt kurz
nach der Ausbindung der Raklitza aus dem sogenannten 2. BA des Weißen Schöpes
in die Raklitza.
Geplant ist die Verlegung einer
Abwasserfreigefälledruckleitung und einer Abwasserdruckleitung, beide aus
Kunststoff (PEHD, PE 100) Außendurchmesser 280 mm, jeweils 1200 m
lang. Einem Freigefällekanal aus GfK DN 250, insgesamt 11 Kontrollschächten, 3
St. für die Be- und Entlüftungen und 8 st. Als Revisionsschächte, einem
Druckleitungsendschacht, einem Schieberschacht und dem Auslaufbauwerk sowie den
wichtigsten der Abwasserpumpwerk mit 3 St. Tauchmotorpumpen.
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Austrittstelle des gereinigten Wassers, Foto: S. Tusche |
Mit den beiden unterschiedlichen Rohrsystemen (Freigefälledruck-
und Druckrohrleitung) wird gewährleistet, dass auch bei Hochwasser der Raklitza
das gereinigte Abwasser abgeschlagen werden kann.
Bis Mittelwasser der Raklitza erfolgt die
Abwasserableitung aus der Kläranlage selbsttätig über die Freigefälledruckleitung.
Bei Hochwasser der Raklitza wird das gereinigte Abwasser über die Pumpstation
und die Abwasserdruckleitung abgeleitet.
Einen erhöhten Arbeitsaufwand stellt die Verlegung beider
Leitungen in einem Graben mit einer teilweise gestuften Sohle dar. Die
Druckrohrleitung wird bis zu einem Tiefpunkt verlegt und steigt dann zur
Raklitza wieder an.
Mit den Arbeiten wurde im Herbst 2013 begonnen. Nach
öffentliche Bekanntgabe aller Schöpslose wurde auch das Los 13 –
Vorflutanbindung Kläranlage Rietschen unter Beteiligung aller Bewerber
ausgeschrieben. Der Zuschlag ging an die Fa. Tief- und Landeskulturbau Nadebor
aus Krauschwitz. Bauleiter ist der Herr Eckert und Polier der Herr Hubatsch. Im
vergangenen Jahr wurde der größte Teil der Rohrleitungen verlegt, bis auf die
Bauwerke auf der Strecke und in der Kläranlage sowie Querungsbereiche, die in
diesem Jahr realisiert werden.
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Kunststoffrohre, die beim Umbau zum Einsatz kamen, Foto: S. Tusche |
Mit dem Bau der Abwasserpumpstation ist ebenfalls ein
Teil EMSR-Technik zu realisieren, um die Stromversorgung, die Steuerung und
Überwachung der Pumpstation zu gewährleisten. Alle Arbeiten einschließlich
Probebetrieb müssen bis zum Stilllegen des sogenannten 2. BA abgeschlossen
sein, damit die neue Vorflutanbindung dauerhafte in Betrieb gehen kann.
In unserem nächsten Artikel beschäftigen wir uns mit dem kleinen blauen Wunder von Rietschen, wenn Sie sich nun Fragen, was es damit auf sich hat, gedulden Sie sich noch ein wenig und bleiben Sie wie immer neugierig.
Ihre Stefanie Tusche vom ArTour-Team in Rietschen