Diese
Woche beschäftigen wir uns mit dem Altlauf des Weißen Schöps zwischen Rietschen
und Hammerstadt. Vielen Dank an Herrn Lars Belke von der Planungsgesellschaft
Scholz+Lewis mbH Dresden für die Überarbeitung des Artikels.
Zwischen
der Gemeinde Rietschen und der Mündung in den Schwarzen Schöps verläuft der
Weiße Schöps derzeitig auf einer Länge von ca. 13 km in einem künstlichen
Gewässerbett (Trapezprofil), das zwischen 1977 und 1988 errichtet wurde. Danach
wurde der vorhandene Altlauf oberhalb des Spundwandwehres Rietschen abgetrennt
und verfüllt.
Der
nun abgetrennte Altlauf des Weißen Schöps wurde über zwei Jahrzehnte über eine
Rohrleitung mit einer Mindestabgabe von ca. 20l/s Wasser vom Weißen Schöps versorgt
und hat sich seitdem zu einem Stillgewässer entwickelt. Mit der Maßnahme der
Umverlegung des Weißen Schöpses soll der Fluss wieder auf einer Strecke von ca.
2,2 km in seinen ursprünglichen Verlauf
(den Altlauf) zurückgeführt werden.
Beginnend
von oberhalb der Ortslage Werda ist der Altlauf des Weißen Schöps in seiner zum
Zeitpunkt der Gewässerverlegung des Weißen Schöps vorhandenen Form erhalten.
Der Altlauf verläuft entsprechend dieses damaligen Zustandes weiter in
westliche Richtung durch die Ortslage Hammerstadt. Unterhalb von Hammerstadt,
etwa 100 m stromab vom Einlauf des alten Dorfgrabens in den Altlauf soll der Flusslauf
in den noch zu errichtenden Neubauabschnitt des Weißen Schöpses geleitet
werden.
Altlauf Weißer Schöps, Ausgangszustand vor Beginn der Arbeiten Foto: Steffen Schmeier |
Die
Ertüchtigung und der naturnahe Umbau des Altlaufs begannen im Mai 2012 und
werden von der Firma Nadebor ausgeführt.
Der
Altlauf verläuft derzeit relativ geradlinig und ist von einem gleichmäßigen
Gewässerquerschnitt gekennzeichnet. Ziel des naturnahen Umbaues ist es, dem Gewässerabschnitt
einen individuellen Charakter zu geben. In Bereichen des Altlaufes, die
seitlich an nicht bebaute Gebiete grenzen, erhält der Fluss einen mäanderförmigen
(geschlängelt) Verlauf. Vorhandene bzw. dadurch entstehende Altarmstrukturen
sollen erhalten bleiben (Trittsteinprinzip). Dadurch wird die Strukturvielfalt
erhöht.
Die
vorhandene Baumstruktur soll oberhalb der Mittelwasserlinie soweit als möglich
erhalten bleiben. Das bisher einheitlich sehr breite Flussbett wird in ein
Mittelwasserbett umgestaltet, das für Zeiten mit sehr wenig Durchfluss eine
schmale Niedrigwasserrinne erhält. Diese wird aus Kiessanden modelliert und
mäandriert (schlängeln) innerhalb der Mittelwasserrinne. Der naturnahe Umbau
ist gekennzeichnet von einer Eigendynamik, also auch zum Beispiel Veränderung
der Niedrigwasserinne, einhergehend mit Sedimenttransporten.
Die
vorhandenen Böschungsneigungen werden im Wesentlichen nicht verändert. In den
Böschungen wird eine Rasenansaat aufgebracht. In Wasserwechselbereich werden
Weidenstecklinge gesetzt.
Laufende Arbeiten am Altlauf, Foto: Lars Belke |
Die
beiden in diesem Abschnitt vorhandenen Querbauwerke, die Wehre Werda (alter Mühlteich)
und Hammerstadt, werden für eine ökologische Durchgängigkeit ersatzlos
beseitigt. Die ufernahen Grundstücksmauern in Hammerstadt werden aufgrund der nicht gegebenen
Standsicherheit zurückgebaut. Das Gerinne wird hier aufgeweitet und mit
Böschungen zu den Grundstücken versehen. Der zum Teil parallel zum Altlauf
verlaufende Ostergraben wird offengelegt und ein neuer Teich als Ersatz für den
Alten Mühlteich angelegt. Darüber berichteten wir in einem Artikel Anfang
April. Diesen finden Sie in unserem Blogarchiv.
Zum
Schutz der Ortslagen Werda und Hammerstadt werden Hochwasserschutzdeiche
errichtet.
Innerhalb des Altlaufabschnittes werden zwei Brücken ersatzneugebaut. Das sind die Brücke in Hammerstadt und die Brücke „Am Schöps“. Bei diesen Brücken konnte der Durchfluss für ein Hochwasser HQ(100) nicht mehr gewährleistet werden.
Spundwand für den Hochwasserschutzdeich im Bereich der Ortslage Hammerstadt |
Innerhalb des Altlaufabschnittes werden zwei Brücken ersatzneugebaut. Das sind die Brücke in Hammerstadt und die Brücke „Am Schöps“. Bei diesen Brücken konnte der Durchfluss für ein Hochwasser HQ(100) nicht mehr gewährleistet werden.
Zum
Abschluss der Maßnahme erfolgt eine Wiederanbindung des Altlaufs mit dem
verbleibenden Flussabschnitt auf einer Länge von 300 m zwischen Rietschen und
Werda.
In der nächsten Woche erwartet Sie ein Artikel vom Förderverein für die Natur der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft e.V. über den Amphibienschutz. Bleiben Sie neugierig.
Ihre Kathrin Kambor vom
ArTour-Team in Rietschen
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