Der Weiße Schöps ist ein östlicher Zufluss des Schwarzen Schöps im sächsischen Landkreis Görlitz. Am nördlichen Rand des Tagebaus wurde er vor 20 Jahren vollständig kanalisiert. Das war das Ergebnis einer ersten Flussverlegung. Mit der Wiederaufnahme der Förderung im Tagebau Reichwalde ist nun eine Fortsetzung der Flussverlegung geplant, da der Tagebau ab 2015 in das Nordfeld des Tagebaus einschwenken wird. Aus diesem Grund wird eine erneute Verlegung des Weißen Schöps bis Ende 2014 notwendig.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Die Informationspunkte entlang des Weißen Schöps

Die Information ist bei der Flussverlegung ein wichtiges Anliegen. So werden im Zuge der Baumaßnahme interessante Informationspunkte und Rastplätze entlang des Weißen Schöps geschaffen, die später in die verschiedenen Wegekonzepte integriert werden. Heute möchten wir Sie auf eine kleine Reise entlang des Weißen Schöps mitnehmen und drei bereits zum Teil fertig gestellte Informationspunkte vorstellen. Vielen Dank an Frau Corina Fiskal von Vattenfall Europe Mining AG für die Unterstützung bei den Artikeln.

Wir beginnen im Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet im Nordosten unserer Region.  Idyllisch gelegen für Radfahrer und Wanderer befindet sich die Schutzhütte direkt zwischen den Hammerstädter Teichen. Hier werden derzeitig mit alten Aufnahmen historische Einblicke in die Geschichte der Teiche gegeben. Erstmalig urkundlich erwähnt wurden diese Teiche bereits vor 400 Jahren. Mehr Informationen zu den Hammerstädter Teichen können Sie gerne in unserem Archiv Anfang Februar 2013 nachlesen. 
 
Heute erfolgt die Bewirtschaftung durch die Fischzucht Rietschen GmbH. Weitere Tafeln sind im Entstehen und werden dann die Verknüpfung zwischen den Alt- und Neuteichen herstellen. Die ab September zugängliche „Karpfentour“ entlang der dann fertig gestellten Teichgruppe wird sicherlich ein Anziehungspunkt.

Schutzhütte an den Hammerstädter Teichen Foto: Kathrin Kambor
 
Schwanenpärchen mit seinem Nachwuchs Foto: Kathrin Kambor

Unsere Reise führt uns nun in den kleinen Ort Altliebel, durch den der Weiße Schöps einmal fließen wird.
 
Beim Abriss des Gehöftes der Familie Kürschner wurde eine Lehmwand erhalten, die nun als Insektenhotel dient. Neben Informationen über das Gehöft der Familie und dem Insektenhotel erhalten die Besucher auch Lehrreiches über den Artenreichtum in einem ökologischen Garten. Da dieser Informationspunkt an der Strecke des Wolfsweges liegt, erfahren Besucher auch Interessantes über Spuren im Revier. Kinder können sich auf dem neugebauten Spielplatz austoben.

Schutzhütte am Insektenhotel Foto: Kathrin Kambor
Brunnen nach historischem Vorbild, im Hintergrund die erhaltene Lehmwand als Insektenhotel, Foto: Kathrin Kambor

Im Juni 2013 neu erbauter Spielplatz, Foto: Kathrin Kambor





Weiter geht es nun in den sogenannten 3. Bauabschnitt zwischen Altliebel und Reichwalde. Direkt an der Furt, über die wir im Juni berichteten, entstand hier der dritte Informationspunkt mit Schutzhütte. Eine Informationstafel über die Funktionsweise und den Bau der Furt ist im Juli aufgestellt worden. Eine Zweite wird später über die Lebewesen im Wasser berichten.

 Schutzhütte an der Furt bei Reichwalde, Foto: Kathrin Kambor

Blick in die Schutzhütte an der Furt, Foto: Kathrin Kambor







Vielleicht haben Sie ja nun Lust auf eine Radtour oder Wanderung bekommen und begeben sich auf eine Informationstour entlang des Weißen Schöps. Vieles hat noch Baustellencharakter, aber in einigen Bereichen beginnt die Natur Regie zu führen.

Im Jahr 2013 werden drei weitere Informationspunkte mit unterschiedlichen Themen entstehen. Einer im Bereich der neuen Mündungsstelle Weißer Schöps in den Schwarzen Schöps, eine Infotafel in der Ortslage Kringelsdorf und ein neuer Rastplatz mit Schutzhütte am Schlauchwehr in Kringelsdorf.

Auch in der nächsten Woche erwartet Sie wieder ein interessanter Artikel. Bleiben Sie weiterhin neugierig.

Ihre Kathrin Kambor vom ArTour -Team in Rietschen

Freitag, 5. Juli 2013

Die Neugestaltung des Neuliebeler Dorfteiches

In dieser Woche möchten wir Sie über die Neugestaltung des Neuliebeler Dorfteiches informieren. Wir bedanken uns bei Herrn Noack und Frau Vetter von der Firma Garten Eden für die gute Zusammenarbeit bei der Erstellung des Artikels.

Der Neuliebeler Dorfteich befindet sich direkt an der S131, welche den Ort durchquert. Durch den Wolfsradweg, der durch Neuliebel führt, gilt der Teich auch als Begegnungsstätte im Dorf. Darüber hinaus wird der Teich als Löschwasserentnahmestelle genutzt.

Die Bewohner von Neuliebel und die zuständige Freiwillige Feuerwehr stellten im November 2007 eine Anfrage an die Vattenfall Europe Mining AG wie der Zustand des Dorfteiches – insbesondere die Wasserversorgung – verbessert werden kann.
Die Untersuchungen durch das Ingenieurbüro Tief- und Landschaftsbau GmbH Weißkeißel (ITL) ergaben u.a., dass aufgrund der Höhenverhältnisse bei der Trassenführung des Weißen Schöps keine Speisemöglichkeit des Dorfteiches gegeben ist.

Ziel der Sanierung war die Ertüchtigung des Dorfteiches, eine Löschwasserbereitstellung vor der Schöpsumverlegung sicher zu stellen und mit all diesen Maßnahmen das Ortsbild von Neuliebel zu verbessern. Aber auch der ungehinderte Abfluss bei Starkniederschlägen wurde in das Maßnahmepaket aufgenommen. Die Teichsanierung wurde von der Firma Garten Eden aus Schleife ausgeführt.
 
Neugestaltung Teich Neuliebel im November 2012, Foto: Kathrin Kambor

Als naturnahe und ökonomische Variante wurde die Abdichtung mit geosynthetischen Tondichtungsbahnen (nachfolgend GTD) ausgewählt.
 
In Zusammenarbeit mit der Fischzucht GmbH Tusche erfolgten das Ablassen und Abfischen des Dorfteiches. Der Teich musste mindestens eine Woche ohne Wasser verbleiben, so hatten Amphibien und Insektenlarven vor Beginn der Baumaßnahme die Möglichkeit zur Abwanderung.

Der Schilfbestand wurde gemäht und entnommen. Pflanzen die für eine Wiederverwendung vorgesehen waren, wurden während der Bauzeit zwischengelagert. Dies sind nur einige von der Vielzahl der Maßnahmen der Abdichtung des Teiches.

Bauphase am Teich Neuliebel, Foto: Firma Garten Eden

Nach den Trockenlegungsarbeiten der Baufläche wurden vor dem maschinellen Einsatz alle Bäume der Uferlinie mit einem Baumschutz ausgestattet. Der abgelagerte Teichschlamm wurde abgetragen. Vor dem Aufbringen der GTD wurde der Baugrund mit einer Sauberkeitsschicht, bestehend aus weitgestuften Sand 0/8 verdichtet. Mit der Gewebeseite auf die wasserabgewandte Seite wurden die Tondichtungsbahnen faltenfrei mittels Traverse auf das vorbereitete Planum verlegt.

Nach der vollständigen Abdichtung des Gewässers wurde vor dem Wiederbespannen des Dorfteiches eine Bodenlastaufschüttung von ca. 30 cm Dicke aus Kies-Sand-Gemisch 2/16 aufgebracht. Der natürliche Wasserspiegel wird sich durch den Zulauf aus dem südlichen Grabensystem, der Straßenentwässerung und den Grundstücksentwässerungen einstellen.[1]

Dorfteich in Neuliebel mit neuer Schutzhütte, erbaut von der Firma Miethe-Bau GmbH und neuer Entenvilla, gesponsert von der Tusche Fischzucht Rietschen GmbH, Foto: Kathrin Kambor

Der "neue" Teich bekam pünktlich zum geplanten Feuerwehrfest im Juni 2013 eine neue und größere Schutzhütte, erbaut von der Firma Miethe-Bau GmbH.

Bei diesem Fest feierten die Neuliebeler Bewohner und die Freiwillige Feuerwehr auch die Eröffnung des neugestalteten Dorfteiches. Viele Gratulanten waren zu Gast, selbst Neptun und sein Gefolge sprachen Glückwünsche aus. Großen Spaß hatten die Kinder beim Schlauchboot fahren.

Lustige Paddeltour am Tag der Eröffnung, Foto: Corina Fiskal

Auch unser nächster Artikel wird für Sie wieder interessant sein. Bleiben Sie weiterhin neugierig.

Ihre Kathrin Kambor vom ArTour-Team in Rietschen


[1]Info aus der  Baubeschreibung-Ausführungsplan ITL-Ingenieurbüro für Tief- und Landschaftsbau Weißkeißel

Donnerstag, 27. Juni 2013

Dankeschön nach dem Fest!

Bei strahlendem Sonnenschein feierten wir letzten Freitag, dem 21.06.2013 unser Bergfest in Altliebel. Rückblickend können wir sagen, dass es ein gelungenes Fest war. Es war für Jeden etwas dabei. Das ist nicht nur unsere Meinung, sondern auch die Meinung aller mit denen wir gesprochen haben.

Nach einer festlichen Ansprache durch Herrn Hubertus Altmann, Vorstand der Europe Vattenfall GmbH, den Grußworten unseres Bürgermeisters Ralf Brehmer und von Herrn Fritze von der Talsperrenverwaltung, wurde die neue Brücke in Altliebel eröffnet. Erste Kraftfahrer waren unsere „Kleinen Strolche“ der Kindertagesstätte in Rietschen.

Anschließend erhielten die Besucher Informationen rund um die Schöpsbaustelle in unserem Pavillon. Es wurden Besichtigungstouren mit  Mannschaftswagen und Pferdekutschen durchgeführt. Auch Paddeltouren auf der unfreiwillig gefluteten späteren Neubaustrecke des Weißen Schöps waren möglich.

Interessierte konnten bei alter Handwerkskunst der Holzbearbeitung zuschauen, sich bei den Imkern am Insektenhotel über die Honigherstellung beraten lassen, einen Blick in die Archäologie werfen oder geologische Aspekte aus der Zeit „Als die Elbe durch Rietschen floss“ erfahren. Baufirmen und die Landesstalsperrenverwaltung  informierten und unsere kleinen Besucher konnten Pony reiten, mit Pfeil und Bogen schießen, mit dem Feuerwehrschlauch üben, für den Fackelumzug einen schönen Lampion basteln oder auf der Hüpfburg aus Stroh herumtollen.

Musikalisch umrahmt wurde das Programm nachmittags durch die Band Tam Tam Combony aus Dresden und am Abend von der Fishermans Band aus Görlitz bei der unsere Besucher auch das Tanzbein schwingen konnten.

An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Beteiligten:

Den Baufirmen: Richard Schulz, BauCom GmbH, Strabag und Nadebor,

den Firmen: Zeltverleih und Getränke Walter, Miethe-Bau GmbH, Zweirad und Gartencenter Mallmann, Viereichener Rindfleisch e.G., Winkelhofs Neißeflotte,

den Vereinen: Imkerverein Reichwalde/Viereichen, Am neuen Schöps e.V. aus Hammerstadt,

Frau Tittmann für den Blumenschmuck, den Kremserunternehmen Familie Bertko und Herrn Horst Mrusek, Gina Adam für das Bogenschießen, Jennys Pferdehof, der Freiwilligen Feuerwehr Neuliebel und dem Spielmannszug Reichwald,

für das leibliche Wohl sorgten:
Bäckerei Höfchen, Gasthof Bergklause, Fischzucht Rietschen GmbH, Bockschänke Reichwalde, Schwaben Pfeil, die Freie Schule Rietschen,

für den musikalischen Rahmen bei der Band Tam Tam Combony aus Dresden und der Fishermans Band aus Görlitz

und natürlich unseren Besuchern!

Recht herzlichen Dank, für diesen gemeinsamen schönen Tag!


Eröffnung der neuen Brücke in Altliebel
Erste Kraftfahrer " Kleine Strolche" der Kindertagesstätte Rietschen

Preise werden an die kleinen Kraftfahrer verteilt
Eröffnung des Spielplatzes am Insektenhotel
Neuer Spielplatz am Insektenhotel
Schöpstour mit dem Mannschaftswagen



Paddeltouren auf der unfreiwillig gefluteten späteren Neubaustrecke des Weißen Schöps durch Winkelhofs Neißeflotte
Informationen der Geologie
Ponyreiten durch Jennys Pferdehof aus Hammerstadt
Holzbearbeitung vorgeführt durch das Zweirad- und Gartencenter Mallmann.

Glühlachs von der Fischzucht Rietschen GmbH

Einblicke in die Archäologie
Bogenschießen mit Gina Adam
Schüler der Freien Schule Rietschen mit selbstgebackenen Kuchen und gesunden Obstspießen
Spass auf der Hüpfburg aus Stroh, aufgestellt durch die Viereichener Rindfleisch e.G.
Schöpstour mit dem Kremser
Informationen an der Furt
Laternenbasteln mit dem Verein "Am neuen Schöps" aus Hammerstadt
Entzünden der Fackeln, unterstützt durch die Freiwillige Feuerwehr Neuliebel
Fackelumzug begleitet durch den Spielmannszug Reichwalde

In unserem nächsten Artikel informieren wir Sie über die Teichsanierung in Neuliebel. Bleiben Sie weiterhin neugierig.

Ihre Kathrin Kambor vom ArTour-Team in Rietschen.

Dienstag, 11. Juni 2013

Einladung zum Bergfest - Umverlegung Weißer Schöps

Sehr geehrte Bürger von Rietschen,

die Bauarbeiten zur Umverlegung des Weißen Schöps kommen gut voran,nun wird Halbzeit gefeiert.
In einer Gemeinschaftsaktion der Projektleitung “Umverlegung Weißer Schöps“, örtlicher Vereine und Firmen laden wir Sie recht herzlich zu unserem Bergfest

 am 21.06.2013 ab 14:00 Uhr

ins Festzelt am Informationspunkt Insektenhotel in Altliebel ein.
Nach der symbolischen Abnahme der 5 Brückenbauwerke erwartet Sie ein abwechslungsreiches Programm:

- Führung am Schöps und zum Aussichtspunkt Tagebau Reichwalde – zu Fuß, mit der Kutsche oder dem Mannschaftssportwagen

- Buntes Kinderprogramm

- Filmvorführung „Umverlegung Weißer Schöps“

- Örtliche Vereine und Firmen stellen sich vor

- Live-Musik mit den Bands TAM TAM Combony aus Dresden und Fishermann´s Band aus Görlitz

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Die Mitarbeiter der Projektleitung „ Umverlegung Weißer Schöps“

Insektenhotel in Altliebel

Montag, 3. Juni 2013

Die Furt über dem Weißen Schöps

In dieser Woche bleiben wir noch im 3. Bauabschnitt und werfen einen Blick auf den  Bau der Furt in diesem Bereich. Wir bedanken uns bei Herrn Schmeier von der Planungsgesellschaft Scholz & Lewis mbH Dresden für die Bereitstellung des Artikels und der Fotos.

Im Rahmen der Planung für die Umverlegung des Weißen Schöps zwischen Rietschen und Reichwalde wurde geprüft, inwieweit es erforderlich ist, die vorhandenen Wegebeziehungen aufrecht zu erhalten. Insgesamt werden in dem Bauvorhaben sieben Straßen- und Wegebrücken, eine Fuß- und Radwegebrücke und zwei Furten im Bereich öffentlicher Straßen errichtet.
 
Die Furt über den Weißen Schöps aus der Vogelperspektive im Oktober 2012

An die neue Gewässerstrecke des Weißen Schöps, die gewollt naturnah und –angepasst konzipiert wurde, stellen Brücken als technisch geprägtes Bauwerk insbesondere im Wald ein landschaftsuntypisches Element dar. Eine Furt ist die älteste bebaute Möglichkeit der Querung eines Flusses und gleichzeitig auch oft natürlich an Flüssen vorhanden. In solchen Bereichen am Weißen Schöps, in welchen vorhandene Wirtschafts- bzw. Forstwege die neue Gewässertrasse kreuzen, wurde daher wieder die alt bekannte Furt als Alternative zum Brückenbauwerk bezüglich ihrer Eignung geprüft. Dabei waren folgende Randbedingungen für die Nutzung der Gewässerquerung zu beachten:

  • Eine maximale Wattiefe von 30 cm sollte aus Sicht des Unterhaltungspflichtigen für den Fluss bei mittlerem Abfluss nicht überschritten werden.

  • Im Winter mit längeren Frostperioden soll die gegebenenfalls eintretende Vereisung des Flusses an der Querungsstelle nicht zu Aufstauerscheinungen mit Überschwemmungsgefahr für die Oberlieger am Fluss einhergehen.

  • Die ökologische Durchgängigkeit für den Fluss (die Möglichkeit, dass im Gewässer lebende Tiere die Querungsstelle passieren können) ist auch an Tagen mit geringer Wasserführung sicher zu stellen.

Als Lösung für die erwähnten Forderungen wurde als Gewässerquerung eine Kombination aus herkömmlicher Furt mit seitlich angeordnetem Durchlass geschaffen.

Eingebrachtes Sohlsubstrat, Hinterfüllung des Durchlasses und Pfahlreihe zur Kolksicherung

Herstellen der fundamentlosen Gründung des aus einzelnen Stahlplatten zusammengesetzten Maulprofils; die Stahlplatten sind feuerverzinkt und mit einer Epoxidharzbeschichtung versehen
 

Pflasterung des Einlaufbereiches und der Böschung des Wegdammes zur Gewährleistung der Erosionssicherheit


Längsschnitt durch den Wegdamm mit Wasserständen entsprechend ihrer statistisch auftretenden Häufigkeit (Gelände vierfachüberhöht und der Durchlass in Höhe und Breite vierfach skaliert
Der Wegdamm über dem Durchlass wurde soweit abgesenkt, dass ein Hochwasser, das statistisch gesehen einmal im Jahr auftritt, mit einer Wassertiefe von 20 cm über der niedrigsten Stelle des Dammes abfließt. Aufgrund der starken Absenkung des Wegdammes führt dieser auch bei größeren Hochwasserabflüssen zu keinem nennenswerten Anstieg des Wasserspiegels im Weißen Schöps. Bei mittlerem Abfluss und in Niedrigwasserzeiten erfolgt der Abfluss vollständig durch den Durchlass.

Somit ist eine Querung des Weißen Schöps nicht nur bis zum Mittelwasserabfluss sondern an ca. 50 Wochen im Jahr und das auch noch trockenen Fußes möglich. Der Durchlass und der Damm sind dabei so konzipiert, dass sie auch mit schwerer Technik (Feuerwehr, Forstfahrzeuge u.a.) überfahren werden können. Im Uferbereich wurden Stubben eingebaut, die z.B. später als Fischunterstand dienen.
 
Querung über den Weißen Schöps im Mai 2013 Foto: Kathrin Kambor
 
Die Furt kann als Verbindung für die beiden Wegenetze des Seeadler- und des Wolfsradwegs genutzt werden. Eine vorhandene Schutzhütte mit Informationstafel lädt Radfahrer und Wanderer zum Verweilen ein.
 
Blick auf die Schutzhütte an der Furt im Mai 2013 Foto: Kathrin Kambor

Im Bereich des Neubauabschnittes ist eine Furt als Kreuzung des Waldweges in derselben Bauweise vorgesehen. 

Ein Bewohner der Furt im Mai 2013 Foto: Kathrin Kambor






In der nächsten Woche möchten wir Sie zu unserem Bergfest einladen. Bleiben Sie weiterhin neugierig. 

Ihre Kathrin Kambor vom ArTour-Team in Rietschen

Freitag, 24. Mai 2013

Der naturnahe Umbau des Weißen Schöps zwischen Altliebel und Reichwalde

In unseren Artikeln möchten wir Sie nicht nur über die derzeit statt findenden Baumaßnahmen bei der Umverlegung des Weißen Schöps informieren, sondern auch über bereits fertig gestellte. Heute betrachten wir den Gewässerabschnitt des Weißen Schöps zwischen Altliebel und Reichwalde, dem sogenannten 3. Bauabschnitt. Wir bedanken uns bei Herrn Jürgen Scheuermann von der iKD Ingenieur-Consult GmbH in Dresden für die Überarbeitung des Artikels und die Bereitstellung einiger Fotos.

In den Jahren 1989 bis 1990 wurde zwischen Reichwalde und der Ortschaft Altliebel ein ca. 2,3 km langer Abschnitt des Weißen Schöps hergestellt, der ausschließlich im Geländeeinschnitt verlief und als Doppeltrapezprofil gebaut wurde. Der Weiterbau der geplanten Trasse, somit auch der vorhandene 3. Bauabschnitt, wurde 1991 eingestellt. 

3.Bauabschnitt Ausgangszustand 2011
Mit der Umverlegung des Weißen Schöps bot sich den Planern die Chance den Weißen Schöps im Bereich der Verlegungsstrecke naturnah zu entwickeln und den Naturraum dadurch aufzuwerten.

Im 3. Bauabschnitt erfolgte von Juni 2011 bis April 2012 der naturnahe Umbau in einen mäandrierenden Flusslauf, der Entwicklungskorridor beträgt eine Breite von 25 bis 30 m. Der Umbau des vorhandenen Profils ist nur im Bereich des derzeitigen Mittelwasserbettes möglich und vorgesehen. Ähnlich wie im Neubauabschnitt, von dem wir bereits berichteten, wurde ein zweigeteiltes Profil mit Niedrig- und Mittelwasserrinne hergestellt. Das vorhandene Doppeltrapez-Profil wurde somit aufgeweitet und umgestaltet.

Bauphase 23.08.2011 ausgeführt von der Firma Strabag Foto: Jürgen Scheuermann
Das Niedrigwasserprofil dient wie auch im Neubauabschnitt dazu, an Tagen mit geringen Abflussmengen einen Mindestwasserstand im Gewässer zu gewährleisten und so einer übermäßigen Erwärmung des Gewässers im Sommer bzw. einer Bildung von Grundeis im Winter vorzubeugen. Bei mittlerem Niedrigwasserabfluss beträgt der Wasserstand im Niedrigwasserprofil noch ca. 44 cm, sodass auch bei geringen Abflüssen noch ein ausreichender Wasserstand zur Gewährleistung des Lebensraumes aquatischer[1] Fauna vorhanden ist.
Für die Herstellung dieses Profils innerhalb des vorhandenen Mittelwasserbettes war eine Kombination von teilweiser  Verfüllung und Geländeabtrag zur Schaffung des neuen Profils erforderlich. Das anstehende Sohl- und Böschungsmaterial aus dem Abtrag wurde auch für die Verfüllung eingesetzt.

3.BA Blick Richtung Furt am 4.10.2011 Foto: Jürgen Scheuermann
Stellenweise konnten vorhandene Bäume erhalten und in das neue Gewässer eingebunden werden. Derzeit sammelt sich in der Gewässerrinne Niederschlags- und Schichtenwasser, ab Mitte/Ende 2014, nach Fertigstellung der anderen Bauabschnitte, wird hier der Weiße Schöps fließen. Dieser Teilabschnitt mündet südlich von Altliebel in die Neubaustrecke.

Am Nordrand des vorhandenen Mittelwasserprofils verbleibt ein ca. 5 m breiter Unterhaltungsstreifen, wovon ein 3 m breiter Streifen bereits vorhandene sandgeschlämmte Schotterdecke ist.


 Entwicklung der gewässertypischen Vegetation im 3. BA  Foto: Jürgen Scheuermann
Im Bereich des vorhandenen 3. BA befanden sich vier Bauwerke. Der Düker südlich von Reichwalde als Verbindung zwischen Schwarzem Schöps und Altlauf Schwarzer Schöps wird noch 2013 erneuert.
Gleichzeitig wird das Verteilerwehr Reichwalde vollständig zurückgebaut. Da für den zukünftigen Tagebaubetrieb eine Einleitung von Grubenwässern in den Weißen Schöps nicht mehr vorgesehen ist, erfüllt das Verteilerwehr keine Funktion mehr. Die Straßenbrücke zwischen Reichwalde und Kreba-Neudorf  bleibt erhalten. Hier wurden jedoch Betonbefestigungen im Gewässer entfernt. Ein weiterer Düker wurde im 3. BA zurückgebaut. 
Durch den Bau einer Furt konnte eine Wegebeziehung geschaffen werden, die auch mit schwerer Technik nutzbar ist.

Nach Ende der Baumaßnahmen wurde der 3. Bauabschnitt mit standorttypischen Bäumen, z.B. Erlen, Ebereschen und Weiden bepflanzt. Auch wurden Gräser angesät. Seitdem entwickelt sich eine gewässertypische Vegetation und der 3. Bauabschnitt ist auf den Umschluss des Weißen Schöps gut vorbereitet.

In unserem nächsten Artikel verbleiben wir im 3. Bauabschnitt und informieren Sie über den Bau der Furt über dem Schöps. Bleiben Sie weiterhin neugierig.

Ihre Kathrin Kambor vom ArTour-Team in Rietschen



[1]bezeichnet man Organismen, die ihren Lebensmittelpunkt im Wasser haben, beispielsweise Fische und Amphibien, aber auch Pflanzen

Donnerstag, 16. Mai 2013

Die Schöpsbrücken

In dieser Woche möchten wir Sie über den Neubau von Brücken und Gewässerquerungen bei der Umverlegung des Weißen Schöps informieren. Insgesamt werden in dem Bauvorhaben sieben Straßenbrücken, zwei Fuß- und Radwegebrücken und zwei Furten errichtet. Derzeit befinden sich im sogenannten Baulos 7 fünf Brücken in Realisierung.
Ein großer Dank gilt der Bauleiterin Frau Inge Schäfer von Vattenfall Europe Mining AG Cottbus für die Bereitstellung des Artikels.

Brücken verbinden, in unserem Fall, was der Lauf des Weißen bzw. Schwarzen Schöpses trennt.
Besonders für den Bereich der Neubaustrecke Weißer Schöps trifft das zu.
Aus diesem Grund werden über den neu verlegten Weißen Schöps 2 Brücken errichtet. Weiterhin sind 2 Ersatzbrücken in Hammerstadt über den Altlauf erforderlich, um ein 100 jähriges Hochwasser (HQ 100) mit einem Freibord[1] vom 50 cm schadlos passieren zu lassen. Ein weiterer Ersatzneubau war über den Schwarzen Schöps für die S 131 bei Kringelsdorf erforderlich. Da die neue Mündungsstelle des Weißen Schöpses zukünftig vor dieser Brücke liegt, war der vorhandene Brückenquerschnitt nicht mehr ausreichend.

Diese 5 Brücken wurden mit dem Los 7 separat vergeben und von der Firma STRABAG Direktion Berlin-Brandenburg, Bauleitung Herr Paulke und Herr Schippan realisiert.

Begonnen wurde mit den Arbeiten am 20.03.2012,  nur geringfügig zeitlich versetzt, an allen 5 Brücken. Vier Brücken sollten noch in 2012 fertig gestellt werden. Nur für die größte Brücke in Altliebel war die Fertigstellung für April 2013 geplant. Durch den frühen und langen Winter haben sich die Fertigstellungstermine z. T. in 2013 verschoben. Nur für die Brücke, einmal in Hammerstadt über die K 8413 und in Kringelsdorf über die S131 konnte es in 2012 schon eine Verkehrsfreigabe geben.

Die kleinste Brücke in Hammerstadt über die K 8413 hat eine lichte Weite von 9,50 m. Die größte Brücke in Altliebel hat eine lichte Weite von  53,15 m, die jedoch nicht dem Flusslauf, sondern dem tiefen Geländeeinschnitt geschuldet ist. Alle Brücken werden in Stahlbeton ausgeführt.

Hier noch einige technische Daten zu den einzelnen Brücken:

1. Die Ersatzneubau Brücke K 8413 in Hammerstadt   
 
Bauphase der Brücke K 8413 in Hammerstadt
Stützweit                                10,50 m 
Lichte Weite                             9,50 m
Kappenbreite                           1,50 m
Fahrbahnbreite                         5,50 m
Straßenausbau über                58,00 m
Einseitiger Gehweg aus Betonpflaster.
Brücke K 8413 in Hammerstadt am 14.05.2013 Foto: Kathrin Kambor

2. Die Ersatzneubau Brücke „Am Schöps“ Hammerstadt   

Brücke "Am Schöps" in Hammerstadt aus der Vogelperspektive im Oktober 2012
Stützweite                               18,45 m
Lichte Weite                            17,25 m
Kappenbreite                            3,50 m
Fahrbahnbreite                          6,50 m
Straßenausbau über              206,00 m
Südlich mit Radweg Breite         2,25 m

Brücke "Am Schöps" am 13.Mai 2013 Foto: Kathrin Kambor








 
3. Die Wirtschaftswegebrücke in Neuliebel  

Luftbild Wirtschaftswegebrücke in Neuliebel im Oktober 2012
Stützweite                                36,25 m
Lichte Weite                            35,25 m
Fahrbahnbreite                          3,50 m
Straßenausbau nur im Brückenbereich

Wirtschaftswegebrücke in Neuliebel am 13.Mai 2013 Foto: Kathrin Kambor











4. Die Brücke S 131 in Altliebel    

Grafik: Brücke in Altliebel - mit einer lichten Weite von 53 m wird sie die Größte der sieben neuen Brückenbauwerke sein
 
Bau der Brücke S 131 in Altliebel im Oktober 2012
Stützweite                                54,40 m                                                   
Lichte Weite                             53,15 m
Fahrbahnbreite                           7,00 m
Straßenausbau                       150,00 m

Bauphase der Brücke in Altliebel, ausgeführt durch die Firma Strabag Berlin-Brandenburg








5. Die Brücke S 131 in Kringelsdorf 

Brücke S 131 in Kringelsdorf
Stützweite                                22,98 m
Lichte Weite                             20,70 m
Fahrbahnbreite                           8,00 m
Straßenausbau                        206,00 m

Die Fertigstellung der 5 Brücken erfolgt Ende Mai 2013. 

In der nächsten Woche informieren wir Sie über einen bereits fertig gestellten Abschnitt der Umverlegung des Weißen Schöps, den sogenannten 3. Bauabschnitt. Bleiben Sie weiterhin neugierig.

Ihre Kathrin Kambor vom ArTour-Team in Rietschen




[1] Der Freibord bezeichnet in der Wasserwirtschaft den Abstand zwischen einem Wasserspiegel und einer höher liegenden Kante eines Bauwerkes, meistens die Oberkante eines Dammes oder Ufers.